Fahrwerkstechnik

Untersteuern

Bei Fahrzeugen spricht man von Untersteuern, wenn der Fahrer das Gefühl hat, dass sein Fahrzeug in den Kurven über die Vorderräder nach außen schiebt, d.h. dass das Auto den Anschein erweckt, weiter geradeaus zu fahren, obwohl gelenkt wurde.

Als sehr unsicher gilt die Konstruktion des Eigenlenkverhaltens dann, wenn die Gefahr besteht, dass das Untersteuern überraschend in ein Übersteuern wechseln kann, das heißt, wenn eines der Hinterräder die Reibung verliert. Besonders bei Fahranfängern und ungeübten Fahrern kann dieses Fahrverhalten zu Unfällen führen. Untersteuern lässt sich in der Regel etwas leichter kontrollieren und beherrschen als ein Übersteuern.

Übersteuern

Unter dem Übersteuern eines Fahrzeuges versteht man das Ausbrechen des Hecks bei Beschleunigung oder insbesondere in Kurven. Hierbei ist der Schräglaufwinkel der Hinterräder größer als der der Vorderräder.

Besonders häufig tritt Übersteuern bei Automobilen mit Heckantrieb auf, da sich die Antriebskraft vorwiegend auf die Hinterachse verteilt. Hierfür bekannt sind z. B. die Fahrzeugmodelle der Hersteller Mercedes und BMW. Ebenfalls bekannt für Übersteuern sind die Modelle der Porsche Reihe. Das Gewicht des Heckmotors begünstigt eine Übersteuerung.

Dieses Phänomen wird im Rennsport häufig zum Vorteil für den Fahrer genutzt. Hierbei spricht man von Driften. Das gezielte Benutzen der Übersteuerung eines Automobils erfordert jedoch viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl vom Fahrer, insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten. Wenn die Übersteuerung nicht mehr zu kontrollieren ist, dreht sich das Fahrzeug in letzter Konsequenz um die eigene Achs

 

Spur

Vorspur: Der Vorspurwinkel ist der Spurwinkel bei Lenkradwinkelstellung geradeaus. Früher wurde die Vorspur in mm angegeben.

Dabei wurden die Abstände der Felgeninnenkanten der Räder einer Achse, in Höhe der Radmitte, vorn und hinten gemessen und beide Werte subtrahiert.

Ist der Abstand an der Radvorderseite kleiner als an der Radhinterseite, ist die Vorspur positiv.

Ist er dagegen hinten kleiner als vorne ist die Vorspur negativ. In diesem Fall spricht man von der sogenannten Nachspur.

An der Hinterachse wird Vorspur zur Verbesserung der Fahrstabilität eingesetzt. Nachteil einer zu großen Vorspur kann der Reifenverschleiss sein.


 

Radsturz

Radsturz: Der Sturz ist die Neigung eines Rades, nämlich die Abweichung von der senkrechten Stellung.

Die Abweichung nennt man Sturzwinkel. Ist das Rad (mit der oberen Radhälfte) nach außen geneigt ist der Sturz "positiv",

ist sie nach innen geneigt, ist der Sturz "negativ". Der Sturz ist sehr wichtig für die Erhöhung der Haftreibung des Reifens bei Kurvenfahrt.

Der Radsturz kann z. B. eingestellt werden, über verstellbare Domlager.

Vorsicht!

Dem Reifen nur so viel Sturz geben, wie es seine Konstruktion oder Bauart zulässt.